Junge Frau mit Liebe zum Friedenauer Kiez
Ines Kersting

Friedenau ist wunderschön - aber die Menschen hier könnten noch viel mehr gemeinsam machen, findet Ines Kersting. Darum stellt die Grafikerin "online" und "real" jede Menge Kiez-Projekte auf die Beine.

"Es war Liebe auf den ersten Blick", sagt Ines Kersting. Vom Kiez rund um den Breslauer Platz war die junge Frau sofort begeistert, als sie vor 5 Jahren mit Ehemann und den zwei kleinen Kindern hierher gezogen ist: "Die wunderschönen Häuser, die netten kleinen Geschäfte, der Wochenmarkt und die vielen interessanten Nachbarn hatten es mir gleich angetan." Mit ihrer Kamera ging sie immer wieder los, um die faszinierendsten Ecken Friedenaus zu fotografieren - geheimnisvolle Fassadenelemente, kunstvoll gestaltete Türen.

Nur eines störte die junge Frau an ihrem neuen Kiez: die mangelhafte Kommunikation seiner Bewohner untereinander. "Mir schwebte ein Netzwerk vor, von dem alle Leute profitieren können. Egal ob es um Nachbarschaftshilfe geht, oder darum, gemeinsam ein Projekt - zum Beispiel ein Fest - zu organisieren." Und plötzlich war die Idee, eine Friedenauer Plattform ins Internet zu bringen, geboren. Mit dem "Friedenauer Webteam" wurde der Plan verwirklicht: der Kiez-Wegweiser steht nun unter www.berlin-friedenau.com im Netz. Aktive Stadtteilbewohner können hier Veranstaltungen, Initiativen und Projekte ankündigen. Geschäftsleute haben die Möglichkeit, Sonderangebote zu bewerben. Jeder, der etwas sucht im Kiez, kann sich auf dieser Seite einen schnellen Überblick verschaffen. Mehr Informationen über das "Friedenauer Webteam" findet man auf der Webseite unter Impressum.

Das Know-how der engagierten Grafikerin kam in den vergangenen Monaten auch dem Projekt "Friedenau-Tag" des Rheinstraßenvereins sehr zu Gute. Auf der Webseite www.friedenautag.de erhalten alle Interessierten jederzeit Einblick in laufende Aktionen und Vorbereitungen des nächsten Friedenau-Tages.

Doch Kerstings Friedenau-Aktivitäten beschränken sich nicht nur auf das Internet. Die quirlige Frau lässt sich immer wieder etwas einfallen, um kleine und große Friedenauer durch gemeinsame Aktionen zusammen zu bringen. Ihr jüngstes Projekt war der Wettbewerb um das schönste, handverzierte Osterei von Friedenau. Viele Kiezbewohner waren begeistert, brachten ihre fragilen Kleinkunstwerke zur Ausstellung in die Fregestraße, ins Hotel Friedenau. Und etliche Firmen haben den Wettbewerb mit tollen Preisen unterstützt, schwärmt die Initiatorin: "Mit von der Partie waren das Hotel Friedenau, Storytime, Bilderbär, Kreuzberger Brotgarten, Blattwerk, Glühwurm, Spielzeugladen Spielplatz, Casuarina, Süßwarenladen Docura, das Reisebüro last-minute tours und der Rheinstraßenverein."

Für ihre Friedenau-Fotografien hat Ines Kersting übrigens einen idealen Ausstellungsraum gefunden. Christa Moog, Inhaberin des Hotels Friedenau, war begeistert von den Bildern und stellte kurzentschlossen den Salon ihres Hotels zur Verfügung. Kontakte im Kiez sind eben immer gut. Derzeit arbeitet die rührige Designerin an Postkarten, die im Sommer überall in Friedenau kostenlos ausliegen sollen. Die Karten sollen helfen, das Kiez-Webprojekt noch bekannter zu machen. Sponsoren für den Kartendruck können sich bis zum 14. Mai beim "Friedenauer Webteam" melden: per Email unter info@berlin-friedenau.com oder telefonisch unter 85 07 90 37.

Susanne Kilimann, November 2005